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Mein Weg zum Schamanen

Birgit Musielak • 23. April 2021

Gehört – gewagt - gewonnen

So lange ich denken kann, haben mich Indianer (früher wusste ich noch nicht, dass der korrekte Titel „Native People“ ist) fasziniert. Als Kind war ich absoluter Winnetou- und Lederstrumpf-Fan. 😁

Später stand ich natürlich mehr auf Filme wie „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Das Tal der letzten Krieger“, wo wir die Native etwas authentischer erleben dürfen. 

So war es nur natürlich, dass ich mich auch im spirituellen Bereich, nachdem ich mich mit 30 Jahren hineingewagt hatte, nach Lehren und Ritualen, die ihren Ursprung bei indigenen Völkern haben, umgeschaut habe. 🤔

Ich fand tolle Lehrer wie Sun Bear mit seinem Medizinrad, Lame Deer und viele andere, von denen ich unzählige Bücher verschlungen habe und auch einiges gleich in mein Leben aufgenommen habe. Mit weißem Salbei zu räuchern, um mich und Räume energetisch zu reinigen, war und ist bis heute für mich ein total bereicherndes Ritual. 🙃

Als ich dann irgendwann in den 90ern einen Tages-Workshop bei einem wunderbaren Referenten besucht habe, erzählte der mehrfach kleine Anekdoten von seinem Freund, dem indianischen Schamanen, der wie er in München lebt. Da wurden meine Ohren natürlich gaaaaaanz groß. Ich muss also nicht nach Amerika fliegen, um einen echten Schamanen zu erleben? Woohoo! Hab mir seine Telefonnummer geben lassen, hatte aber Null Ahnung, was ich sagen sollte, wenn ich anrufen würde: „Hallo, ich möchte mal einen Schamanen kennenlernen“? ging gar nicht. Dafür war ich viel zu schüchtern. 😳

Ein paar Jahre später hatte ich bei der Münchner Akademie den Umgang mit der Einhandrute gelernt und bekam von dort deren Newsletter. Der aufmerksame Leser ahnt es vermutlich schon: Dort wurde ein Vortrag von eben diesem Schamanen angekündigt. Voilà? Denkste! Nächste Denk-Blockade: Ich kann doch nicht für einen 90-Minuten-Vortrag von Berlin nach München reisen! Steht doch zeit- und geldmäßig in keinem Verhältnis. 😲

Zu diesem Zeitpunkt hielt ich selber regelmäßig Vorträge in meiner Firma zu den vielen Themen, über die ich inzwischen so viel gelesen hatte und die ich in meinem Leben schon anwendete, also ein Freude Coach Podcast in live sozusagen. 😉 Bei diesen Vorträgen hatte ich offenbar auch die netten Anekdoten über den Schamanen in München weitergegeben, denn als ich beim nächsten Treffen diesen Vortrag erwähnte, sagten augenblicklich 5 Frauen: „Da komme ich mit!“ Upps! Und auf einmal rechnete sich die Aktion richtig. Ein schöner Tagesausflug zu sechst mit abwechselnden Fahrerinnen und geteilten Kosten? Das ging. ☺️

Dieser Tag im Januar 2001 war wirklich magisch. Stundenlanger Austausch und viel Gelächter im Auto und am Abend gleichzeitig Sonnenuntergang rechts und Vollmond links über Weinbergen und als weiteres Highlight der Vortrag, bei dem Tacan’sina (Der große Bär) von seiner Zeit bei seinem schamanischen Großvater im kanadischen Reservat erzählte. Das war für mich eine Offenbarung. 😮 Immer noch schüchtern, hätte ich ihn natürlich niemals angesprochen, aber die Ladies schubsten mich quasi nach vorne, um ihn nach Berlin einzuladen. Sie wollten alle seine Seminare und Workshops besuchen, aber nicht jedes Mal so weit fahren. Und was war die Antwort auf meine Anfrage? „Wenn ich eingeladen werde, komme ich natürlich!“ 🤪

Warum erzähle ich hier solche Schwänke aus meinem Leben? Ich bin nicht wirklich narzisstisch veranlagt (glaube ich jedenfalls). Mir helfen solche Stories immer wieder mir klarzumachen, wie wichtig es ist, seinen Impulsen zu folgen. Mein Herz hat damals sofort „Ja,Ja,Ja!“ geschrien (eigentlich schon, als ich Jahre vorher seine Nummer bekam), aber fast hätte ich diese Möglichkeit verpasst, weil mein Kopf meistens etwas lauter und auf jeden Fall vernünftiger redet. 😣 Sch… auf Vernunft, wenn Du merkst, Dich zieht was an! Wenn Du spürst, da ist etwas, was zu Deinem Weg passt, was Dein Leben verändern kann, dann hör auf Dein Herz und mach den Schritt. Ohne Rücksicht auf vernünftige Gegenargumente! 😃

Was ist zum Beispiel alles daraus entstanden, dass ich damals zu diesem Vortrag gefahren bin?

Tacan’sina ist über 15 Jahre lang nach Berlin gekommen und hat unzählige Menschen mit seiner Arbeit berührt, inspiriert und geheilt!

Er hatte 2 Ausbildungsgruppen in Berlin, in denen außer mir weitere 100 Menschen ganz intensiv und mit ethnischem Hintergrund heilige Zeremonien und Rituale erlernt und Initiationen zu den unterschiedlichsten indianischen Heilverfahren bekommen haben.

Ich habe die Seminare, Einzelsitzungen, Familienaufstellungen und Ausbildungsgruppen für ihn organisiert und dabei unglaublich viel gelernt und unzählige Freunde gefunden. Auch 3 meiner Liebesbeziehungen sind aus diesen Begegnungen entstanden.

Das alles konnte nur geschehen, weil ich diese verrückte Tour nach München unternommen habe. Ist das nicht wunder-voll? Ich finde schon und ich hoffe, dass wir alle immer mehr lernen, die Impulse in unserem Leben wahrzunehmen und ihnen voller Freude zu folgen! ❤️

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